Tja, hier geht´s um meine Kindheit…

 

Meine Kindheit war eine Typische für mein Baujahr (ich sag jetzt mal „Generation Golf 1,5 bis 2“).

 

In den 80er Jahren ging das ja irgendwann mit den ersten Spiele-Konsolen (ATARI, Nintendo NES usw.) und „Heim-PCs“ (Commodore C64 oder auch Amiga) los, aber bei mir dauerte es bis irgendwann Ende der 80er / Anfang der 90er oder so, bis diese Welle mich erreichte.

 

Meine Kindheit bestand viel mehr aus Freunden und besten Freunden (Timo und Stefan bzw. „Audi“), "meinem Kumpel" Denise (meine beste Freundin - wir nennen uns heute wirklich noch so, wenn wir uns mal sehen), auch wenn sie mir in der Grundschulzeit mal auf dem Heimweg so ferm auf die Nase gehauen hat, dass ich im Schnee ´ne rote Spur von der Turnhalle bis in den Scheuerweg gezogen hab)…ich bin also schon mal von ´nem Mädchen verhauen worden, aber auch das ist ´ne Lebenserfahrung & ich kann heute drüber lachen.

 

Meine Kindheit bestand aus Matchbox, Hot Wheels, aus Lego, Masters of the Universe, Märklin-Eisenbahn, Playmobil, MASK (wem´s denn was sagt), aus Kettcar und später dann Fahrrad fahren, aus ganz, ganz viel Fussball und Tennis, aus Sandburgen und Erdhöhlen, aus „zelten gehen“ und natürlich aus Kindergarten und Schule. Dann sind da noch „Münchener Freiheit“, „QUEEN“, „DIE ÄRZTE“ und „DIE TOTEN HOSEN“, die Maus und der Elefant, des Äffle und es Pferdle, Knight Rider, ein Colt für alle Fälle, die Simpsons (die ich heute noch guck, wenn ich´s irgendwie hinbekomme), Bud Spencer & Terence Hill, Louis de Funes und andere TV-Klassiker. Olympia in Calgary und die Fussball WMs in Mexico und Italien sind für mich Sport-Events, die mir sehr gut in Erinnerung geblieben sind…

 

Schulisch gab´s bei mir Grundschule, Gymnasium (aber nur die ersten 1,5 Jahre) und im Anschluss noch die Hauptschule. Später als „Halbstarker“ war dann noch eben die 2-jährige Handelsschule für Wirtschaft und Verwaltung meine Baustelle und anschließend hieß es: Auf ins Berufsleben…aber so weit sind wir ja noch nicht.

 

Schließlich ist das hier ja das „Spielzeugland“.

 

Meine Kindheit war ´ne richtig Schöne. Als zweites von drei Kindern musste ich mich von Anfang an integrieren, obwohl ich oft eher „bang“ war (das ist im Eifel-Dialekt „ängstlich“ oder „schüchtern“ und wird nicht etwa “bäng“ oder so gesprochen). Daher war ich unter fremden und bekannten Leuten mal mehr, mal weniger zurückhaltend.

 

Was gab´s sonst so als Kind?

 

Jeden Sonntag in die Messe, dann so ´n Singkreis („Halleluja-Gruppe“), viele Verwandtschaftsbesuche, den Haus-Giebel meines Nachbarn (zum Tennistraining), mein Kettcar, mein BMX-Rad, mein Rennrad, meine „persönliche Zweirad-Werkstatt“ in unserer Straße, beim Herrn Probst (der war der erste erwachsene Freund meines Lebens). Dann waren da noch ferngesteuerte Autos und andere, „total aufregende“ Sachen.

 

Aber meine Welt war eigentlich in erster Linie immer der Bolzplatz - alternativ auch diverse Garagen, von denen eine Fertiggarage aus Blech sogar irgendwann wieder abgerissen wurde, weil ich die total „zerschossen“ hatte. Ich würde mich heute garantiert auch nicht trauen, eines meiner Autos darin abzustellen – zu viel Risiko…wenn die Garage denn halt überhaupt noch vorhanden wäre...

 

Beim Fussball war ich als Kind immer frei und glücklich und „die schönste Nebensache der Welt“ war immer mein Leben. Ich spielte oft so lange, bis der Ball in der Dunkelheit nur noch zu erahnen oder das Tor nicht mehr zu sehen war. Jede geile Szene aus der Sportschau wurde so lange nachgespielt, bis sie perfekt wiederholt war…Samstagnachmittag war immer Konferenzschaltung im Radio angesagt (es gab ja noch kein Live TV mit „Premiere“ oder „SKY“). Abends waren „Sportschau“ und „Sport Studio“, mit Papa natürlich Pflichtprogramm.

 

Dass meine Liebe zum runden Leder in meiner späten Jugend und vor allem danach mal einer meiner größten (persönlichen) Feinde werden sollte, hätte ich damals nie gedacht oder geglaubt und das alles weiß ich auch erst seit ein paar Jahren…aber diese Problematik stellte sich ja damals überhaupt nicht und gehört auch noch nicht hierhin…daher an anderer Stelle mehr dazu. Jedenfalls:

 

Die logische Konsequenz aus meinem Trainingseifer war 1986 der Beitritt in die E-Jugend des SV Eifelland Waxweiler bzw. die Aufnahme des aktiven Spielbetriebs bei der JSG Waxweiler/Lambertsberg/Plütscheid. Von der E-Jugend bis Anfang der A-Jugend durchlief ich alle Mannschaften bei den „Kamellen“ (sehe mich heut noch vom Herz her am ehesten als „Kamelle“, wobei ich auch da einen anderen Weg hätte gehen sollen, aber auch dazu später mehr) und wenn trainingstechnisch halt vom Verein mal gerade nix angeboten wurde, fanden sich in Waxweiler immer ähnlich wie ich gestrickte Jungs (und auch Mädels), die sich dann zum Turnier auf dem Bolzplatz „Auf Staudigt“ motivieren ließen…egal ob bei Sonne, Regen, Hagel oder Schnee…egal ob auf Rasen, Teer oder Matsch…egal ob Ostersonntag, Weihnachten, Rosenmontag, am weißen Sonntag oder wann auch immer: Auf dem Abenteuerspielplatz war eigentlich immer „Spielbetrieb“ und da war ungelogen fast immer was los.

 

Wenn wirklich mal keiner für ´nen Zweikampf zu finden war, musste oft mein jüngerer Bruder, der notgedrungen ein richtig guter Tormann wurde (später auch im Verein) „dran glauben“ und wenn auch dem mal die Flucht vor mir gelungen war, pflügte ich halt im Zweifelsfalle „Vermieters Rasen“ im Alleingang um oder zerballerte eben Garagen, Geländer, Ziersträucher, Hecken, Hausfassaden oder sonst was.

 

Ich befürchte, ja heute Folgendes:

 

Unser damaliger Vermieter wird nie mehr ´ne Familie mit Fussball spielenden Jungs als Mieter aufnehmen, weil er echt was mit uns mitmachen musste (was wahrscheinlich auch Geld gekostet hat)…vor allem mit mir…

 

Heute kann ich ihn irgendwo verstehen, aber damals gab´s für mich keinerlei Fragen und keine Gedanken an Schäden, Geld oder Ärger, was meine Liebe zum runden Leder anging. Ich weiß nicht, wie oft unser Vermieter mich, von seiner Terrasse aus, verbal vertreiben wollte bzw. vertrieben hat, aber meist war ich ´ne gute Stunde später wieder „am Ball“. Ich denke, irgendwann hat er diesbezüglich einfach resigniert…

 

Seinen Ärger über die ganzen Schäden, die zertretenen Gärten, zerschossenen Hecken und Fassadenplatten kann ich heute definitiv nachvollziehen und falls er das hier mal lesen sollte, kann ich nur sagen: Sorry…aber es war mein Leben & „This is football“.

 

Wenn ich denn mal gerade nicht kickte, war ich oft auf´m Fahrrad unterwegs durch den Ort oder die umliegende Eifel…mal Oma besuchen oder mal zu Marco nach Euscheid, zu Stefan nach Plütscheid oder einfach nur abenteuerlustig durch die Gegend…

 

Ansonsten wurde halt, mit meinem Bruder und den anderen Kindern im Ort, irgendwo im Matsch oder Dreck, mit Matchbox, ferngesteuerten Autos oder mit „MASK“ „rumgeknuschelt“ oder es wurden Expeditionen in der „Buchholz“, in der „Weiherbach“ oder sonst wo gestartet. Dann gab´s noch „Verstecken spielen“, Streiche wie „Klingelmännchen“ oder Straßenlaternen austreten, den Schlachthof bei Roths, den „Katzendschungel“ im „Kätsches Eck“, den berühmt-berüchtigten „Kanal“, die „Prüm“, ein Sperrmüll-Sofa, was ich angezündet hab (mit heimlich bei Mama geklauten Streichhölzern), ´n Frontal-Crash zwischen mir (auf meinem Fahrrad) & ´nem parkenden Opel Astra (ich wollte echt nur Tim & seinem Bobby Car ausweichen), dann war da Erik, der u. A. mal bei gefühlten minus 10 Grad mit seinem Schlitten von der selbstgebauten Sprungschanze bis in den „Weiherbach“ geflogen ist, „Frau Pint & William“ und andere aufregende Menschen, Erlebnisse und Orte…

 

Für Kinder ist Waxweiler echt ein richtiges Paradies und Wunderland, voller Möglichkeiten.

 

Ich kann echt guten Gewissens sagen: Meine Kindheit war absolut super und irgendwann Ende der 80er kamen dann zusätzlich zu all den Reizen und meinen Interessen noch „Super Mario & Luiggi“  ins Spiel, was zu stundenlangen „Game Sessions“ bei Erik, Timo oder halt bei uns zu Hause, im Scheuerweg führte.

 

„Bundesliga-Manager“ auf Denis´ Commodore C64 (im gefühlt kleinsten Kinderzimmer der Welt) war auch ein echtes Highlight für mich.

 

Was gab´s bezogen auf die ersten Anzeichen der rosigen Liebe?

 

Na ja, im Kindergarten war ich halt (wie jeder Junge) in meine Kindergärtnerin „verliebt“, wenig später wollt ich dann mal im Restaurant die Jungköchin „heiraten“ (weil sie so hübsch war und so super kochen konnte…Liebe geht halt durch den Magen). In der Grundschule war ich dann in meine Klassenlehrerin „verliebt“, hab mich anschließend dann zum ersten Mal in eine Klassenkameradin verguckt (bei meiner Lehrerin konnte ich ja schließlich - realistisch betrachtet - nicht landen), im Gymnasium wurde ich dann mit meiner ersten „Freundin“ (im Sinne von "Freundin") verkuppelt (Händchenhalten, Kino & so´n Zeugs), auf der Hauptschule war ich dann ewig in ein anderes Mädchen aus meiner damaligen Klasse verknallt und dann fand ich noch irgendwann mal die älteste Tochter unserer Vermieter und eine ihrer Freundinnen total toll und das war´s dann im Prinzip auch, was in meinen jungen Jahren so erwähnenswert war, denke ich!?